Januar 2021

Corona und der Lockdown

Fotografisch ist in den letzten 3 Monaten einiges passiert. Zum einen habe ich mich ein wenig in meinem Archiv umgesehen und dabei festgestellt, dass es infolge meiner sehr häufigen Aufenthalte am Meer sehr viele Bilder zu diesem Thema gibt.

Das hat mich dazu bewogen, einen neuen Cluster zu bilden und herausgekommen ist dabei die neue Serie „Se(h)estücke”.

 

Aus alt mach neu

Zum zweiten, und das war viel Spannender für mich, habe ich im letzten Herbst eine Rückkehr zur Analogfotografie vollzogen, genauer zur analogen Schwarzweissfotografie.

In Verbindung stand das mit der Rückkehr zu Orten, an denen ich über 10 Jahre nicht mehr war, den Industrieruinen im Ruhrgebiet. Dort fand die Ihnen bekannte Serie „Erbschaften“ statt, damals digital und in Farbe. Auf  analogem Material und in Schwarzweiss ist jetzt seit Oktober 2020 der Grundstein gelegt für die neue Serie „Erbschaften II”.

 

August 2020 - der Start in ein neues Projekt

Corona-Wander-Bilder

Wie Millionen andere Leute hat mich und meine Frau der Corona-Lockdown im Frühjahr und das phantastische Wetter ins Freie gelockt. Jede Woche hatten wir einen Wanderplan, immer mehr oder weniger in der Nähe von Bonn.

Ich hatte stets meine Kamera bei mir, kein großes Besteck, aber immer eine solche, bei der ich mich darauf verlassen konnte, dass sie hinreichend gute Bilder macht. Natur ist in meinem fotografischen Kosmos keine feste Größe, sie taucht in meiner Arbeit eher als Kulisse auf. Eigentlich habe ich sie immer vernachlässigt.

Umso wichtiger war es mir bei diesen Bildern, mich ihrer eigenen Sprache zu überlassen. Es war mir eine Freude, bei harten Schatten und kräftigem Sonnenlicht, entsprechende Wanderimpressionen festzuhalten. Was mich dabei am meisten beeindruckt hat, war ein sehr eigentümliches Gefühl beim Fotografieren, nämlich der surreale Kontrast zwischen dem heiteren Wetter und der unbeschwerten Schönheit der Natur auf der einen und der Bedrohlichkeit des Virus auf der anderen Seite.



Oktober 2020 - der Start in ein weiteres Projekt

Idar-Oberstein

Die Stadt im Hunsrück hat eine legendäre Vergangenheit als Hauptstadt der Edelsteine. Diese Zeiten sind leider längst vorbei.

Ganz unabhängig davon hat mich als Fotograf diese Stadt von meinem ersten Aufenthalt vor einigen Jahren an in Bann geschlagen. Mit beiden Stadtteilen ins Tal des Idarbachs und der Nahe an schroffe Steilhänge gebaut ist sie architektonisch einzigartig. Baustilistisch ist sie außerordentlich heterogen, von der Perspektivik her eine Art gebauter Kubismus, beides in enormer Verdichtung auf engem Raum.

Da für Fotografie die Grafik des Motivs, speziell in Schwarzweiß, ein wesentliches Kriterium der ästhetischen Wirkung ist, hat mich die Arbeit in dieser Stadt geradezu elektrisiert. Wer sich nicht für Architekturfotografie interessiert, kann in dieser Stadt auf den Geschmack kommen. Wer wachsam durch diese Stadt flaniert, findet etwas, was er so kaum anderswo zu sehen bekommt.