Selbst

Ich bin kein Portraitist, überhaupt tauchen Menschen selten auf meinen Bildern auf. Ist dies dennoch der Fall, handelt es sich um meine Entscheidung - und in den allermeisten Fällen um eine Fotografie als Projekt. Danach reizt mich an Menschen erst mal nichts mehr.
Am schwersten habe ich mich immer mit mir selbst als Objekt der Fotografie getan. Gerade aus diesem Grund habe ich mich eine Zeit lang trotzdem selbst portraitiert. Ich war neugierig darauf, im Foto zu sehen, inwieweit mein imaginäres Selbstbild den Fotos von mir standhalten würde. Ich hatte mit Differenzen gerechnet, überrascht war ich dann doch über die vielen Übereinstimmungen. Die Fotografie lädt zu Idealisierungen ein, gerade das aber konnte ich gut vermeiden. Zwar begegnete ich mir auf Augenhöhe, dennoch hatte ich schnell genug davon, mich auf Fotos zu sehen.