RALPH DRIEVER - FOTOGRAFIEN

9. März - 24. März 2000

Stadthaus Foyer Bonn

 

„Wer seine „künstlerisch-berufliche Kurzbiographie für Pressemitteilungen“ überfliegt, mag es als
zufällige Ironie empfinden, dass der mit 45 Jahren in der Mitte des Lebens stehende Ralph Driever
„Am Tanzberg“ wohnt, drängt sich doch der sprichwörtliche Eindruck auf, er „tanze auf vielen Hoch-

zeiten“. In der Leichtigkeit des Seins vereinigt der mit “Untersuchungen zum Kunstbegriff Friedrich
Nietzsches“ promovierte Philosoph „Ästhetik und Artistik“, wie der Titel seiner Dissertation heißt.
Der Artistik widmete er sich als kontrabassistischer Jazzer auf dem Feld der Musik, als Lyriker schrieb
und veröffentlichte er einen Gedichtband „Spuren der Abkehr“, für den er einen Literaturpreis gewann,
in seinem Buch „Der Planer seines Missgeschicks“ vereinigte er Aphorismen, Prosafragmente und
wiederum Gedichte, als bildender Künstler setzt er sich seit seinem nunmehr halben Bonner Jahrzehnt
mit der Fotografie auseinander. Auf dem Feld der Ästhetik, Kunst und Philosophie veröffentlichte er
mehrere Bücher und Aufsätze……

Wenn er sich in seiner Kurzbiographie als „frei“ bezeichnet, so meint er es ernst damit, meint damit
aber keineswegs Bindungs- oder gar Verantwortungslosigkeit. Er bewahrt sich die Freiheit, die für ihn
passenden Traditionen zu wählen. Indem er Traditionen anerkennt, kann er sich in der Grundtendenz
seiner Vorlieben und Arbeitsweisen für einen konservativen und „eher wenig experimentierfreudigen“
Fotografen halten.“

 

Auszüge aus der Eröffnungsrede von Dr. Manfred van Rey (Kunsthistoriker)